Niverne

Das Kabinett des Imperialen Außenministers war die Stabsstelle des Palais Marot.

De Chatillon betrat das Vorzimmer und liess sich anmelden. Der Minister erwarte ihn. Mit zittrigen Händen nahm er auf einer Polsterbank platz und klammerte sich an seine Aktentasche.

"Ah Chatillon, da sind Sie ja! Kommen Sie, kommen Sie, setzen Sie sich! Was trinken Sie?"

„Pastis mit einem Spritzer Wasser. Merci beaucoup, Monsieur le Ministre!“

"Pastis? Gern. Sagen Sie, mein Guter Chatillon: Was wissen Sie über Nordhanar?"

Chatillon begann zu schwitzen und wiederholte die Frage instinktiv, um Zeit zu gewinnen.

"Was ich über Nordhanar weiss, Monsieur le Ministre? Nun, gewiss bin ich nicht der grösste Experte. Ein Kaiserreich östlich von Dreibürgen, das oft seinen Namen geändert hat und bekannt für seine Torten ist."

Coubert musste lachen. Er entspannte sich und setzte sich auf die Tischkante.

"Hahaha! Namenswechsel und Torte! Ja, was Sie sagen ist absoulut richtig. Und vielleicht tatsächlich chrakteristisch für diese Nation! Natürlich zielte meine Frage mehr in Richtung der geopolitischen Stellung und wirtschaftlich-militärischen Kraft des Landes."

De Chatillon entspannte sich ein wenig, trank einen Schluck Pastis, dachte nach und antwortete schliesslich.

"Nun, Grösse und ressourcenreichtum des Landes bieten die Grundlage für eine wirtschaftlich-militärische Stärke von besonderem Ausmass. Durchaus Potential, unter die zehn stärksten Industrienationen zu stossen. Ich denke aber, das Kaiserreich Nordhanar ist durch seine eigene innere Zerstrittenheit bislang daran gehindert gewesen, sein Potential voll zu ebtfalten. Das mag sich nun ändern, hat es sich doch im Inneren konsolidiert."

„Das ist eine sehr intelligente Analyse, sehr gut! Was bedeutet das nun hinsichtlich unseren Beziehungen zu Nordhanar?“

„Wir sind daran interessiert, Nordhanar auf der Seite unserer Verbündeten zu sehen und wollen nicht, dass sie in ein gegnerisches Bündnislager abdriften.“