Niverne

Fabergé liess eine Einladung zur ordentlichen Sitzung des Staatsrates kursieren und sorgte unauffällig dafür, daß diejenigen, deren Anwesenheit weniger wünschenswert erschien, die Einladung entsprechend kurzfristig erhielten.

Der Reichserzkanzler traf als erster im Saal ein und begann, sich dem Aktenstudium zu widmen. Er würde sich gut vorbereiten müssen - wer konnte wissen, was Seine Majestät diesmal einfallen könnte? Bei diesen kurzfristigen Sitzungen ohne verbindliche Tagesordnung war das immer etwas schwierig.

Etwas später traf der Aussenminister im Saal ein, begrüsste den Reichserzkanzler und begann, im Raum umherzugehen und die Wandgemälde zu betrachten.

"Diese Bilder zeugen von mutigen Taten und grossen Siegen unserer Nation. Ob wir heute wieder die Entschlossenheit zu solcher Stärke finden? Manche zweifeln daran. Wir müssen es ins Auge fassen!"

Gazeville trat in den Raum und drückte Thomas und Coubert die Hand.

"Na - wollen wir sehen, was die Sitzung bringt!"

Der Grand Chambellan erschien wortlos im Raum, nickte den Staatsräten zu und stellte sich hinter seinen Sessel.

Maréchal Lebrun traft ein, schlug die Haken zusammen und setzte sich an seinen Platz.

Durch eine Geheimtür in Daniels Gemälde der Schlacht von Belle-Vouraite gelangte Tassegnois in den Saal und lehnte sich an eine Säule an, wie wenn sie schon immer da gewesen wäre.

Sandra Tassegnois hat geschrieben: ↑

30. Oktober 2019 19:40

Durch eine Geheimtür in Daniels Gemälde der Schlacht von Belle-Vouraite gelangte Tassegnois in den Saal und lehnte sich an eine Säule an, wie wenn sie schon immer da gewesen wäre.

"Oh Tassegnois ist da! Wie ist sie denn hineingekommen?" dachte Coubert verwundert, liess sich jedoch nichts anmerken und nickte nur freundlich zum Gruss.

"Weiss jemand überhaupt, welche Geschäfte uns Seine Majestät heute vorlegt? Ich habe ja noch nicht einmal eine Liste der Tagesordnungspunkte erhalten!"

Coubert sah Gazeville mit einer Mischung aus tadelndem und mitleidigem Blick an und meinte nur:

"Seine Majestät legt uns vor, was Seiner Majestät beliebt, mein Guter. Wer sind wir, hier Bedingungen stellen zu wollen?"