Niverne

Wie? Ich dachte, wir sind hier um die Aufmarschpläne für die Operation zur Besetzung Chinopiens abzugleichen, um das Machtvakuum aufzufüllen und Futuna zuvorzukommen?

Tassegnois trat von hinten an die Herren heran, die sich unterhielten und meinte:

"Das hätten Sie wohl gern, Lebrun! Ihre Vita würde durch Heldentaten aufgebessert, Ihr Ansehen bei Hofe ansteigen und - ganz nebenbei - stünde Ihnen und Ihrem Stab eine praktische Gelegenheit zur Verfügung, Ihre neuen Panzer zu testen. Aber Seine Majestät wird sich nicht in derartige unnötigen und unsicheren Abenteuer stürzen, die weder Vorteile noch Gewinn versprechen!"

Coubert drehte sich verwundert um und nahm seine Brille ab.

"Wo kommen Sie denn her, Madame? Sie vertreten also die Ansicht, dass es keinen Krieg geben wird?"

Tassegnois musterte Coubert mit einem verächtlichen Blick.

"Ich vertrete keine Ansichten. Ich weiss es. Darum bin ich auch Polizeiministerin."

Gazeville kamen die Tränen vor Lachen. Keuchend hielt er seinen Bauch und schnaubte:

"H... aha! D... Dhaha, darum ist sie P... hahaha! Polizeiministerin! Darum ist sie Polizeiministerin! Buahooo!"

"Was bitteschön gibt es da zu lachen?"

"Das entscheidet bitteschön immer noch Seine Majestät, ob wir in den Krieg ziehen, oder nicht! Wir sind bereit."

Pardon, Maréchal, bei allem Respekt: Sie sind naiv! Natürlich entscheidet Seine Majestät. Aber wer berät Seine Majestät? Der Staatsrat. Also wir. Und was, wenn wir Seine Majestät schlecht beraten? Neinnein, wir müssen alles daran setzen, die beste Lagebeurteilung und die besten Pläne auszuarbeiten und dürfen uns dabei nicht hinter den Kompetenzen Seiner Majestät verstecken!

"Der Staatsrat ist nicht daseinzige Orgasn, das Seine Majestät berät."

Cessarone bedachte Coubert mit einem verächtlichen Blick.

"Aber doch wohl das wichtigste."