Exerzierplatz

[Joachim Lebrun]

Maréchal Lebrun beobachtete mit wachen und kritischen Augen das 21. Linienregiment, während es in die Festung marschierte und auf dem großen Platz Aufstellung nahm. Diese Soldaten würden in wenigen Wochen für Seine Majestät kämpfen. Ob sie dazu in der Lage waren, würde sich bald herausstellen. Lebrun war berüchtigt als Schinder auf dem Exerzierplatz, aber geliebt für seine väterliche Fürsorge für alle seine Soldaten, auch aus dem niedrigsten Rang.

[Nicolas d'Abancourt-Bayet]

D'Abancourt sah sich die Soldaten an und rümpfte die Nase.

"Infanteristen. Grün hinter den Ohren. Pft!"

[Joachim Lebrun]

War das da hinten etwa D'Abancourt? Er würde es nicht wagen, sich ohne die Protektion seines Onkels in den Kasernenhof zu begeben... oder doch? Ein leichtes Lächeln zeichnete sich auf Lebruns Gesicht ab.

[Nicolas d'Abancourt-Bayet]

"Soldat! Machen Sie diesen Knopf zu! Was ist das für ein Auftreten?"

[Joachim Lebrun]

Wenn das Général Bigout sehen könnte! Was für Zustände! Und diese jungen Männer sollen das Rückgrat des Kaiserlichen Heeres bilden und die Interessen unseres Kaisers auf dem Schlachtfeld durchsetzen? Wäre es nicht so traurig, müsste ich ja lachen! Diese armen irregeleiteten Offiziere auf dem Exerzierplatz können ja gar nichts dafür, es hat keinen Sinn, sie zusammenzustauchen. Sie geben ja ihr bestes. Nur hat ihnen nie jemand gezeigt, was Kriegsführung ist. Ich muss ganz unten ansetzen. Eine Denkschrift, die eine grundlegende Reform anstossen wird! Ja!